Dauphine

Synonyme: Rouge d’Argenteuil, Grise de Tarascon, Boule d’Or, Bouton d’Or, Cougourdon, Grosse Violette, Dauphine Violette, Grosse de Juillet, Adam, Big July, Mussega Negra, Big Violet, Rosetta

  1. Wuchs: mittlere Größe, Höhe: 3m, Breite: 4-6m, raumgreifend, buschig.
  2. Holz: hell-braun bis gelb
  3. Knospen: gelb-grün
  4. Blätter: 5-lappig, (selten 3-lappig), normal geschlitzt, grob gekerbt
  5. Früchte: San-Pedro-Typ, ohne Feigengallwespe reifen nur die Brebas aus, Geschmack: ++ (von +++)
  6. Frühfeigen (Blütenfeigen/Brebas): ab VII, gelb-grün bis violett-grün gestreift (Farbe variiert je nach Standort), mind. 100g-120g, fast kugelrund, kurz gestielt, was die Ernte erschwert, Fruchtfleisch bernsteinfarben bis hell-rot, sehr aromatisch
  7. Herbstfeigen: reifen ohne Feigengallwespe nicht aus
  8. Haut: Brebas gut haltbar beim Transport
  9. Ostiole: rot, hervorstehend
  10. Winterhärte: gut
  11. Witterungsbeständigkeit: Trockenheitsbeständig, mag keinen Wind, bei zu viel Feuchtigkeit Gefahr von Mehltau
  12. Kübelhaltung: bedingt
Dauphine mit Herbstfeigen, die leider nicht ausreifen

Weitere Infos: Schon unter Ludwig XIV. in Versailles kultiviert, galt “Dauphine” als Lieblingsfeigensorte des Dauphin. Später baute man sie in Argenteuil der Frühfeigen wegen für den Pariser Markt an. Beschrieben von Risso (1826). Feigensorte mit vergleichsweise hohem Ertrag, gerade bei den Brebas, deshalb auch heutzutage noch, z.B. in Kalifornien und Japan, kommerziell angebaut.

S. Rehberger gibt in einem Beitrag auf Facebook vom 12.10.2021 zu bedenken, dass derzeit offenbar mindestens zwei Sorten mit dem Namen “Dauphine” im Umlauf sind. Da die ursprüngliche Sorte, wie beschrieben, der Brebas wegen bei Paris angebaut wurde und nach den frühen Beschreibungen ohne Befruchtung keine essbaren Herbstfeigen produziert, irrt offenbar der Feigenpapst Pierre Baud, wenn er behauptet “Dauphine” sei vollständig parthenokarp. Seiler beschreibt sogar in seinem Feigenbuch eine ganz andere Sorte “Dauphine”, da er ihr nördlich der Alpen zwei Ernten zuschreibt (siehe Literatur). Diese meist “Violette Dauphine” genannte Sorte, die bei Seiler und auch auf Wikipedia beschrieben wird, mit zwei Ernten und schwach schmeckenden Brebas, kann insofern nicht die historische “Dauphine” sein. Diese echte “Dauphine” ist also vom San-Pedro-Typ (so auch Condit (1955)), der nördlich der Alpen nur Frühfeigen hervorbringt; diese sind dafür aber zahlreich und äußerst schmackhaft.

Links (meist gut bebildert): https://www.figdatabase.com/variety-details/1294/dauphine-san-pedro Dauphine (galgoni.com) Dauphine — french fig farm https://frenchfigfarm.com/fig-trees/dauphine

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Koni

Koni

Hallo, ich besitze eine Dauphine von Seiler. Sie erzeugt riesige gelbe Blühfeigen und kleinere braune Fruchtfeigen, möchte dann sogar noch eine dritte hinlegen, die versucht sie dann zu überwintern und fallen bei niedrigen Temperaturen nach und nach vom Baum.

Feigenmarc

Feigenmarc

Danke für die Rückmeldung. Sind die beiden Feigengenerationen essbar? Wie schmecken die Brebas? Bei der echten sind sie großartig, bei der von Seiler sollen sie nur so lala schmecken. Bei der echten gibt es dafür keine Herbstfeigen und bei der von Seiler essbare Herbstfeigen. Wie ist es bei dir?