Synonyme: Blanquette, Blanchette, Petite Grise, Couille du pape, Testicles of the pope, Figue d’Athènes, Figue de Marseille, Fig of Naples
- Wuchs: mittlere Größe, Höhe: 2-4m, Breite: 3-5m, buschiger Wuchs.
- Holz: dunkel-braun, mit auffallenden Knoten
- Knospen: grün
- Blätter: dunkel-grün, 5-lappig, normal bis tief eingeschnitten
- Früchte: Unifera, Geschmack: ++ (von +++)
- Sommerfeigen (Blütenfeigen/Brebas): nein
- Herbstfeigen: sehr zahlreich, ab IX, klein, 20-30g, rund, grün-gelb, dann grau, bei Überreife fast weiß, kurzer Hals, mittellanger Stiel, Fruchtfleisch rosa-rot, sehr süß, duftend
- Haut:
- Ostiole: weiß, neigt bei feuchtem Wetter zum Platzen
- Winterhärte: nein
- Witterungsbeständigkeit: sehr trockenresistent, widerstandsfähig gegen Unwetter
- Kübelhaltung: in unseren Breiten wohl einzig mögliche Kulturform
Weitere Infos: Erstbeschreibung im Jahr 1700. Möglicherweise eine antike Sorte aus Kleinasien, die griechische Kolonisten aus Phocaea mitbrachten, die um 600 v. Chr. westwärts segelten und den Ort Massilia, das heutige Marseille, gründeten. Phocaea liegt bei Smyrna, türkisch Izmir (im Meer vor dem türkischen Foça befindet sich die Feigeninsel İncir Adası. Es wäre interessant zu erfahren, ob unsere Sorte dort noch zu finden ist.) Heute verbreitet in der gesamten Provence angebaut. Als Trockenfeige schon seit alter Zeit als eines der 13 provencalischen Desserts Teil des Weihnachtsbrauchtums. Womöglich handelt es sich beim englischen “Testicles of the pope” also um ein Missverständnis. Das französische “Couille du pape”, deutsch “Eier des Papstes”, könnte ganz anders zu verstehen sein. Unsere Feigensorte diente vielleicht ursprünglich nur am Heiligen Abend als Speise. Dieser Tag gehörte aber noch zu den adventlichen Fastentagen, an denen u.a. Eier nicht erlaubt waren (so wird mancherorts am Heiligen Abend Karpfen, also Fisch gegessen, ebenfalls eine Fastenspeise). Die gehaltvollen Trockenfeigen hingegen durfte man essen, sie galten deshalb möglicherweise als kirchlich erlaubter Ei-Ersatz, mithin als “Eier des Papstes”. – Frisch, getrocknet oder als Marmelade zu verwenden.
Links (meist gut bebildert): Marseillaise | Figues du Monde (wordpress.com)