Synonyme: Pastellère, Rouge de Bordeaux, Hirta du Japon, Hirta del Giappone
- Wuchs: recht langsam, klein bleibend, Höhe: 2-3m, Breite: 2-3m, kräftige, kurze Triebe, aufrechter Wuchs.
- Knospen: grün
- Blätter: durchschnittlich groß, mit matter Oberfläche, meistens 3-lappig bis 5-lappig, breite Lappen, samtige Textur, normal eingeschnitten
- Früchte: Unifera, nicht allzu süß mit überwiegend fruchtigem Charakter, nicht allzu komplex, aber geschmacklich ausgewogen und gefällig, fruchtig (kann leicht an Wassermelone erinnern) und sehr saftig, erfrischend, Geschmack gut : ++ (von +++).
- Sommerfeigen (Blütenfeigen/Brebas): keine. Es bilden sich im Frühling zwar eine große Anzahl Feigen auf dem alten Holz, diese fallen aber noch in recht kleinem Zustand ab.
- Herbstfeigen: ab Ende VIII (Wien), 25g-50g, birnenförmig, sehr hübsche blaue Früchte (Farbe erinnert manchmal an die einer Zwetschge), Fruchtfleisch rot. Feigen lösen sich leicht vom Baum, allerdings ist bei dieser Sorte immer wieder zu beobachten dass Früchte vor der Reife vom Baum fallen (oft im Juli). Der Fruchtabwurf kann in manchen Jahren auch 50% des Fruchtbehangs betragen.
- Haut: sehr dünne, zarte Haut, die leicht rissig wird. Bei Regenwetter ist dies ein Nachteil. Die Feigen sind aufgrund der dünnen Haut für Wespen, Hornissen etc. sehr attraktiv.
- Ostiole: meist offen
- Winterhärte: nach der Etablierungsphase ziemlich gut (bis ca.-15°C), davor empfindlicher
- Witterungsbeständigkeit: Früchte sind bei feuchter Witterung empfindlich, können platzen und schmecken dann oft wässrig. Diese Feigen sind wegen dünner, leicht rissiger Haut und offener Ostiole besonders schlecht haltbar und stark eingeschränkt transportfähig.
- Kübelhaltung: geeignet
Weitere Infos: Der Ursprung dieser Feigensorte ist unbekannt. Simon-Louis Frères berichtet Ende des 19. Jh., dass sie um 1830 von einer Expedition in Japan nach Europa gebracht wurde. Im Jahr 1845 beschreibt Guglielmo Gasparrini die Feige im Raum Neapel und nennt sie “Hirta del Giappone” (“Rauhe aus Japan”). Sollte diese Feige tatsächlich aus Japan eingeführt worden sein, könnten Portugiesen sie zuvor, ab dem Ende des 17. Jh., dorthin gebracht haben. Heute scheint diese Feige allerdings weder in der Region von Neapel noch in Japan vorzukommen, sondern ist vielmehr im Südwesten Frankreichs um Toulouse verbreitet, wo sie schon im 19. Jh. angebaut wurde. Die Stärken dieser Sorte liegen besonders in der frühen Fruchtreife, die bei häufig noch trockener und warmer Witterung eintritt, aber ebenso in der frühen Holzreife und Kältetoleranz sowie in der Eignung für knappe Platzverhältnisse und Topfkultur. Nachteile sind häufig starker Fruchtabwurf vor der Reife sowie die Feuchtigkeitsempfindlichkeit und geringe Haltbarkeit der Feigen. Insgesamt (Geschmack und Textur) eine gute bis sehr gute Feige, wenn sie bei trockener Witterung ausreift und geerntet wird. Die Feigen eignen sich hauptsächlich für den Frischverzehr und das Herstellen von Marmelade. Bei Verwendung in der Küche (Kuchen etc.) zerfallen sie leicht.
Dank an Philippus, von dem die Informationen über die Pastilière stammen.
Links (meist gut bebildert): https://figvarieties.com/fig_varieties/pastiliere/ https://www.galgoni.com/FRA/Fotos_Maxi/032.htm https://de.wikipedia.org/wiki/Pastili%C3%A8re http://feigen.bueschken.com/pastiliere/ https://www.youtube.com/watch?v=rt2WusgqHAk https://www.youtube.com/watch?v=TJ97ACoE-70 https://frenchfigfarm.com/fig-trees/pastiliere https://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obstbau/238458/index.php